Montag, 27. Dezember 2010

„Die Schwarze Rose“ unterhält – und sticht

Wilhelm Edel stellt neues Buch mit Kurzgeschichten vor

Bad Nauheim (ihm). „Die schwarze Rose (+ 44 Splitter)“ des Bad Nauheimer Autors Wilhelm Edel ist druckfrisch erschienen. Der Titel ist Programm, denn die Königin der Blumen ist nicht nur schön: Manche Sorten haben Stacheln. In 45 Kurzgeschichten erzählt Edel mithin vor allem Begebenheiten, die zum Nachdenken animieren.

Das geschieht in unterhaltsamer Art, beispielsweise in „Die Mücke“. Ein muffiges Ehepaar sitzt in einem Restaurant nah bei ihm. Die Frau ist damit befasst, eine Mücke zu fangen. Dem Mann passt das nicht. Er knurrt: „Gell, die lässt sich nicht so leicht fangen wie ich.“ Edel macht sich Gedanken über die Bemerkung: Wer sich angekettet fühlt und nicht befreit – der dürfte, wenn nicht Triftiges oder Feigheit eine Rolle spielen, die Gefangenschaft als angenehm empfinden…  „Liebe macht schön“: Der Autor beobachtet eine Frau, die er als hart und verbiestert empfindet. Der Grant hat seine Spuren in ihr Gesicht gemeißelt. Als zufällig ihre Jugendliebe den Raum betritt, blüht sie auf verblüffende Weise auf. Mit der Geschichte „Brot“ schildert Edel Nachsinnenswertes über diese Speise. In Brasilien beobachtete er mehrfach, wie sich arme Menschen über Essensreste freuten. Für wenig nachvollziehbar hält er, was er im hiesigen Fernsehen sah: Eine Frau klagte, sie könne sich nur Brot und keine Brötchen kaufen. 
Der Autor ist schon dabei, sein nächstes Werk zu schreiben. Arbeitstitel: „Kleine Abenteuer und andere Begebenheiten.“ Wie er zum Schreiben kam? „Ich erzählte meinen Kindern stets Geschichten von meinen Tieren. Mein Tochter schlug vor: ‚Schreib das doch auf.’“ Gesagt, getan – das erste Buch entstand. Das war 1999. Zeitgleich trat er dem Wetterauer Autorenclub „Stories in Aspik“ bei. Er ist produktiv, hat noch viele Geschichten in petto. Täglich schreibt er indes nicht: „Ich unterwerfe mich dem Schreiben nicht. Schreiben ist eine Sache, die ich gern tue.“
Wilhelm Edel: Die schwarze Rose (+ 44 Splitter), BoD Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-7577-4, € 14.

Artikel ist erschienen in Wetterauer Zeitung vom 19.11.10

Bild und Text: Petra Ihm-Fahle 

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